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Westfälisches
Volksblatt 1983 |
Ausstellung wird am 3. Februar
eröffnet |
Auch Hövelhofer Motive sind im
Rathaus zu sehen |
Hövelhof.
Berliner Bilder und Hövelhofer Motive von Dietrich
Graf von Plettenberg (unser Foto) sind vom 3. bis 18. Februar
im Rathaus zu sehen. Dietrich Graf von Plettenberg wurde 1944
in Dresden geboren und wuchs ab 1945 in Paderborn auf. |
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Nach dem Schulabschluß
1960 absolvierte er eine Lehre als Buchdrucker und nahm auch Unterricht
bei dem inzwischen verstorbenen Maler und Grafiker Professor Pink.
Seit 1967 lebt der Künstler in Berlin, der Stadt, die den damals
23jährigen entscheidend geprägt hat. Seit dem Sommer 1982
arbeitet Dietrich Graf von Plettenberg selbsständig als freier
Maler und Fotograf. Er ist Mitglied des Berufsverbandes bildender Künster
(BBK) und nimmt in jedem Jahr an der "Freien Berliner Kunstausstellung"
teil. |
Ausgestellt werden
im Rathaus Ölbilder, Grafiken und Kunstfotografien. Die Ölbilder
setzen sich zusammen aus Motiven seiner eigenen Umgebung, Impressionen
und Porträts. |
Die Fotografien zeigen
das Berliner Stadt- und Landleben. Das besondere Anliegen dieser Fotomotive
besteht darin, durch die einzelnen Darstellungen gewisse Vorurteile
gegenüber Berlin abzubauen. Die wenigsten wissen, daß Berlin
wunderschöne Landschaften hat. Unter den Grafiken befinden sich
auch Motive aus dem Hövelhofer Raum.. |
Die Ausstellung ist
in der Eingangshalle des Rathauses, Schloßstraße 14, während
der Dienststunden zu sehen. Die offizielle Eröffnung der Ausstellung
erfolgt am 3. Frebruar, 18 Uhr. Die Einführung spricht Joachim
Stein, Berlin. Die Bürger Hövelhofs sind eingeladen. |
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Erste Ausstellung in der Eingangshalle des Rathauses
Hövelhof. Dietrich Graf von Plettenberg (2.v.r. mit seiner
Mutter) zeigt Berliner und Hövelhover Bilder. Joachim
Stein (links) gab die einführenden Erklärungen. Rechts
der Vorsitzende des veranstaltenden Volksbildungswerkes, Frierich
Degner. Foto: Cl. Schlottmann |
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Westfälisches
Volksblatt 1983
Berlin und Hövelhof "in
Bildern"
Bürgermeister
Heinz Sallads eröffnete Graf-von Plettenberg-Ausstellung
Hövelhof
(cls). Die erste Ausstellung im Foyer des Rathauses Hövelhof wurde
höchstpersönlich von Bürgermeister Heinz Sallads |
eröffnet, der
dafür sogar den Beginn einer Haupt- und Finanzausschußsitzung
verschob. Reverenz an einen in Paderborn aufgewachsenen Künstler,
der heute in Berlin lebt "und da auch nicht mehr weg möchte":
Dietrich Graf von Plettenberg. Über Franz Kesselmeier,
einem Freund der Eltern des Künstlers, wurde die Vebindung zum
Volksbildungswerk hergestellt, für das Vorsitzender Friedrich
Degner die Ausstellungseröffnung leitete. Die einführenden
Worte in das Werk Plettenbergs fand, in Anwesenheit des Künstlers
und seiner Mutter sowie Musikern seiner ehemaligen Band (The Safaris),
Joachim Stein, Berlin. Er bezeichnete das Allroundtalent mit dem erlernten
Beruf des Buchdruckers als "kreativen Multiquirl, der uns sowohl
auf der Leinwand als auch auf dem Fotopapier lehrt, das Detail zu lieben". |
So sind auch die Bilder
oder die "Gemälde mit der Kamera" allesamt eine "Liebeserklärung"
an Berlin, "an die Stadt", so Plettenberg, "die fern
des Kudamms so viele, liebenwerte Sehenswürdigkeiten hat". |
Aber er hat auch die
"netten Winkel" in Hövelhof aufgestöbert, als er
Mitte des vergangenen Jahres in den Paderborner Kammerspielen ausstellte.
Umgesetzt in Schwarz-Weiß-Fotos und Grafiken sind die Ergebnisse
neben einem Porträt des Bürgermeisters in Öl und zusammen
mit den "Berliner Bildern" noch bis zum 18. Februar in der
Eingangshalle des Rathauses während der Dienstzeiten zu sehen. |
Untermalt wurde die
Ausstellungseröffnung übrigens von Musik der Country-Rock-Gruppe
"Sweet Water", deren Band-Leader, Bobby Grass, "nach
etwas abenteuerlicher Fahrt" verspätet eintraf. Für
seine neue Platte wird D.v.Plettenberg das Cover entwerfen. Stein:
"Ein Künstler eben, der vielfältigen Aufgabenstellungen
gerecht werden kann." |
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Neue
Westfälische 1983
Graf Plettenberg Ausstellung
Hövelhof.
Grafiken, Ölbilder und Kunstfotografien von Dietrich
Graf von Plettenberg werden bis zum 18.
Februar in der Eingangshalle des neuen Hövelhover Rathauses |
ausgestellt. Seine
Motive hat der freischaffende Maler und Fotograf, der 1944 in Dresden
geboren wurde und ab 1945 in Paderborn aufwuchs, vor allem aus Berlin.
Seit 15 Jahren lebt er in der alten Reichshauptstadt. Unter den Grafiken
befinden sich aber auch Motive aus dem Hövelhofer Raum. Seine
persönliche Handschrift umschreibt von Plettenberg als eine "Symbiose
von Malerei, Grafik und Kunstfotografie". Das Das Foto zeigt den
Künstler zusammen mit Friedrich Degner (rechts), Vorsitzender
des Volksbildungswerks, während der Ausstellungseröffnung
am Donnerstagabend. Foto: Rohlf |
Die
Berliner Schulfunkstunde |
"Berliner Künstler
im Gespräch" |
von Dr. Dieter Biewald
(Mitglied des Abgeordetenhauses in Berlin [MdA] Kultur-Politik) |
Schulfunksendung am
22.September 1983, 15.35 - 15.50 Uhr im Sender Freies Berlin |
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Dietrich Graf von Plettenberg
Er wurde 1944 in Dresden
geboren, ist Buchdrucker, Fotograf und Maler und lebt seit 1967 in
Berlin. Er empfindet sich als Buchdrucker und damit als das schwarze
Schaf dieser gräflichen Familie und als Maler nicht als das bunte
Schaf der Familie, denn väterlicherseits gab es eine Anzahl von
Künstlern in dieser Familie, so einen Bildhauer, einen Maler und
sogar einen Schauspieler. Mütterlicherseits, die Talente sind
gut verteilt, ist er dadurch vorbelastet, daß seine Mutter Mitglied
einer Chorgruppe in Paderborn war. |
Die Familie geht 1945
nach Paderborn, dort besucht er die Volksschule und macht schließlich
eine Buchdruckerlehre, die er mit dem Gesellenbrief abschließt.
Schon während der Lehrzeit aber geht er zu Professor Pink, einem
Lehrmeister für Zeichnen und holt sich dort die technische Grundausbildung.
Mehrere Jahre in Beat-Bands als Baß-Gitarrist führen ihn
durch die deutschen Lande und in das benachbarte Ausland. Die mütterliche
Linie schlägt durch. |
Als ein Freund ihm
riet, doch einmal auf ein Wochenende nach Berlin zu gehen, tut er das
und dieses Wochenende dauert bis heute. Auch in Berlin arbeitet er
zunächst wieder als Buchdrucker, insgesamt ist er nun schon 13
Jahre in diesem Gewerbe tätig, daneben aber malt er, zunächst
auf den Rückseiten von Tapeten, dann auf Bettlaken und Kissenbezügen,
fängt an, sich technisch zu vervollkommnen bei seinen Zeichnungen
und bekommt eine erste Ausstellung 1977 in Paderborn. Mehrere Ausstellungen
in Berliner Studenten- und Künstlerkneipen schließen sich
an. Er sagt, erhabe einige Zeit getingelt. Erst eine große Ausstellung
im Theater-Foyer in Paderborn 1981 bringt das erhoffte Aufsehen, so
daß er sich seit Januar 1983 als freischaffender Künstler,
als Maler und Fotograf betätigen kann, und ihn dieser Beruf auch
trägt. Er malt Porträts, plastisch, nicht fotografisch, zwar
realistisch, aber nicht fotorealistisch, d.h., das was die Linse nicht
erahnen kann, was hinter den Dingen steht, kann er dazugeben, und so
wird sein Realismus zum Teil von einer von einer romantischen Ader
der Darstellung überdeckt. Interieurs sind seine zweite große
Leidenschaft, und da sind es vor allen Dingen Ausblicke und Durchblicke
durch Fenster, Türen, hier färbt sich wohl auch das durch
die Kamera blicken auf das Objekt ab, jedenfalls Motive, die von großer
Tiefe sind. Von großer Tiefe nicht im Perspektivischen, sondern
im Gemütssinne sind seine Berliner Landschaften und Bilder. Hier
gibt es viele romantische Stellen, und diese romantischen Eindrücke
versucht er, realistisch auf die Leinwand zu bekommen, sei es, daß
es sich um das Tegeler Fließ handelt, aber auch um Stadtlandschaften.
Er hat weiter in Wandmalerei versucht und im "Malustra",
einer Studentenkneipe in der Schöneberger Martin-Luther-Straße,
sind die Wände voller Motive von ihm. |
Die letzte Ausstellung
in der Besenwirtschaft in der Uhlandstraße, 1983, wurde dadurch
zu einem besonderen Ereignis, daß er nicht nur Bilder mit Motiven
aus Berlin, und zwar fotografiert und gemalt, sondern darüber
hinaus auch ein Lied von ihm und Freunden komponiert und getextet vorstellte,
"Berlin, ich liebe Dich". Und besser kann man es wohl kaum
sagen, was einen Künstler nach Berlin zieht und ihn dort hält. |
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Ein
Bohemin mit Liebe zur Knef: Dietrich von Plettenberg
- "Berlin - ich liebe Dich" - so nannte der
Maler und Fotograf Dietrich Graf Plettenberg eine seiner
Ausstellungen. Wir beginnen mit ihm die Vorstellung
junger Berliner Künstler in lockerer Folge. |
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1983 |
Ein
Graf, von dem noch viel zu haben ist |
von ANGELIKA SPURNY-BÖHM |
Viele träumen
davon - er hat es riskiert: Dietrich
Graf von Plettenberg wurde zum
Aussteiger aus Liebe - Liebe zur Kunst. Im Dezember 1982 klappte
er die Tür einer Charlottenburger Druckerei hinter sich
zu und hatte damit das Thema Berufstätigkeit ad acta gelegt.
Er war frei - frei für das, was er seit Jahren , Jahrzehnten
fast, eigentlich immer lieber tatals das, was er tun mußte.
Dietrich von Plettenberg, 39 Jahre alter Westfale, firmiert
jetzt als Maler und Fotograf. Das gesicherte Einkommen gab
der Sproß des alten Adelsgeschlechts - 1258 erstmals
erwähnt - auf, um ein relativ karges Brot mit Dingen,
an denen sein Herz hängt, zu verdienen. Und das in einer
Stadt, die er seit dem ersten Tag liebt. Der gelernte Drucker
und Profi-Musiker in einer Rockband war aus Paderborn nach
Berlin getrampt, um in der vielgelobten Stadt ein Wochenende
zu verbringen. Das war 1967. Berlin verabschiedete gerade seine
letzte Straßenbahn und feierte noch sein zwei Jahre |
altes Europa-Center.
Das waren die wilden Sechziger, die Kneipennächte, die
endlosen Diskussionen,die Wohngemeinschaften, die unruhige
Zeit des Fritz Teufel, Rudi Dutschke. Diese Unruhe spiegelte
sich in ihm wieder - Unzufriedenheit mit dem Beruf, der immer
stärker werdende Drang, dem, was er dachte, was ihn beschäftigte,
Ausdruck zu verleihen. |
Erste Erfolge
stellten sich ein, hier eine Ausstellung, da ein verkauftes
Gemälde, ein Foto in der Zeitung. "Das gab Aufschwung,
neue Energie", erinnert sich der Junggeselle in seiner
Drei-Zimmer-Wohnung in der Tempelhofer Theodorstraße. |
Die Künstlerische
Begabung stammt aus der Plettenberg-Familie, das Talent für's
Technische gab ihm die Mama, eine gebürtige Berlinerin,
mit. So ist es auch nicht verwunderlich, daß er sich
die Rahmen
zu seinen Ölbildern
selbst baut. Manche sehen aus, als habe sie schon der erste
Plettenberg besessen - "Mit Patina und ein bißchen
Geduld" läßt er die neuen Leisten schnell altern.
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Dietrich Graf
Plettenberg macht aus seiner Liebe zu Berlin kein Geheimnis:
Seine letzte Ausstellung in einer Kneipen-Galerie nannte er
"Berlin - ich liebe Dich" und präsentierte Romantisches,
was beim allgemeinen Kurfürstendamm-Rummel oft vergessen
wird. |
Ein Freund,
Jo Stein, schrieb dazu einen Song, den Dietrich von Plettenberg
in einer Art Sprechgesang auf Platte bannen wird. Und so wird
gleich noch ein bißchen für unsere Stadt geworben.
Am 21. September eröffnet er im Lichstudio an der Oper
in der Bismarckstraße seine Ausstellung "Berlin
- Wasser, Wald und Wiese",
am selben Tag strahlt der SFB ein Porträt über Dietrich
von Plettenberg in der Reihe "Berliner Künstler im
Gespräch" aus. |
Obwohl kein
"Grüner", zeigt er Engagement für Natur
und Umwelt. Als 1980 Karstadts Abriß- und Neubaupläne
den Tempelhofer Kietz beunruhigten, malte er seine Vision in
Öl auf Leinwand. Das Bild fand bei einem Staßenfest
reges Interesse und wurde gut versteigert. |
Neben dem
erlernten Beruf als Buchdrucker nahm er Anfang der 60er Jahre
ein Seminar bei dem Paderborner Maler und Grafiker Professor
Pink. Seine technischen Interessen wurden schon in der Kindheit
gefördert. Daß bei der Fülle der Arbeit - hinzu
kommen Restaurieren und Bauernmalerei - das Privatleben ein
bißchen zu kurz kommt, "ist bedauerlich, aber nicht
zu ändern". Der Graf ist noch zu haben . . . |
Porträt
der schwarz-weißen Katze Pauline |
Sicherlich
malt er auch nach Aufträgen ("Das schöne Ölbild
nach dem Porträtfoto"), "Man muß ja leben,
aber mehr Freude macht es eben, etwas aus sich zu geben".
Und so hängen schön gerahmt nebeneinander: die schwarz-weiße
Katze Pauline, die er 13 Jahre lang hätschelte, der Blick
aus dem Fenster, der kleine grüne Vorgarten mit der verfallenen
Mauer, das Selbstporträt und vier Ölbilder von Hildgard
Knef, als deren Fan er sich bekennt. |
In ihrem Berliner
Haus hat er ihre Bücher gelesen, ihre Filme gesehen und
Platten gehört. In vielem, was die Knef mitteilte, erkannte
er eigene Gedanken, Wünsche und Ideale wieder. |
Ein Bohemin
mit blauem Blut und ein Berliner aus Leidenschaft - eine vielversprechende
Kombination. |
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1983 |
"Berlin
- Wasser, Wald und Wiese" |
Plettenberg-Ausstellung
im Lichtstudio an der Oper |
Berlin.
Mit einer launigen Rede eröffnete
Dr. Dieter Biewald, CDU-Abgeordneter
und Vorsitzender des Aussussses für kulturelle Angelegenheiten,
die Ausstellung des Berliner Malers
Dietrich Graf von Plettenberg.
45 Ölbilder zum Thema "Berlin - Wasser, Wald und
Wiese" |
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stellt der
junge Künstler bis Ende Oktober im Lichtstudio
an der Oper aus. Nicht nur Dr.
Dieter Biewald fand Gefallen an den Plettenberg-Werken, auch
seine Tochter Bettina
(17) erlebte eine "Liebe auf den ersten Blick": Für
ihr Zimmer im elterlichen Haus suchte sie sich eine "Grüne
Berlin-Aussicht " aus. Zur Vernissage konnte Lichtstudio-Chef
Walter Schweizer
die Schauspielerinnen Almuth Eggert
(Foto links), Vera Kluth
und Brigitte Reimers,
sowie Nonette,
Witwe des unvergessenen Ole Jensen und den Regisseur Jonathan
Briel begrüßen. Elf
Bilder gingen schon am ersten Tag |
"weg"
- Grund zur Freude für den Berlin-begeisterten Maler Dietrich
von Plettenberg. |
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