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08. März 2006

(Sorry, aber mit abstrakter Malerei haben meine Bilder absolut nichts zu tun. Trotzdem vielen Dank für die Meldung. D.v.P.)


15. Februar 2006

Das nächste Bärchen ist für die Kanzlerin

Ein Graf und seine künstlerischen Ideen

TEMPELHOF. Dietrich von Plettenberg ist auf den Bären gekommen. Von den Kacheln des Brunnens am Ernst-Reuter-Platz, die die Berliner Brunnenfee Isolde Josipovici vor Jahren aus dem Schuttcontainer rettete, hat der Tempelhofer Maler, Fotograf und Musiker fast 50 mit Bären-Motiven versehen: Einer drückt zum Spruch "Berlin, ick liebe Dir" den Funkturm an sich, ein Duo bummelt am Kudamm und am "Feierabend" sitzen müde Bären in der U-Bahn.

Inzwischen modelliert der 61-Jährige auch Bären - im Miniformat bis zu 25 Zentimeter. Plettenbergs Bärchen sind keine herkömmlichen Berliner Wappentiere. Die "Bärfretete" beispielsweise erinnert an die altägyptische Königin Nofretete. "Udo Lindenbär" trägt Schlapphut und Sonnenbrille. Der "Hauptbär von Köpenick" steht preußisch stramm wie der Schuster Wilhelm Voigt, der die Stadtkasse von Köpenick raubte. Lockerer sind der "Gitarren-" und der "Saxophon-Bär" - Musiker eben. Und beim "Piano-Bär" stehen nicht nur Noten auf dem Klavier, sondern auch ein Bier.

Plettenberg kennt das aus eigener Erfahrung. Der frühere Buchdrucker hat viele Jahre selbst in Bands gespielt. Die Musik war es auch, die den Grafen - "wir haben aber immer nur in einer Mietwohnung gelebt" - 1967 von Paderborn nach Berlin brachte. Eigentlich nur für ein Wochenende, doch das dauert bis heute an.

Plettenberg begann mit Gigs in verschiedenen Bands, aber auch mit Gelegenheitsjobs wie Sauerkrautstampfen bei Essig-Kühne und als Tagelöhner auf dem Bau. Dazwischen malte und fotografierte er - Stars wie den Schauspieler Curd Jürgens beispielsweise, aber auch die Sänger Roland Kaiser und Frank Zander, die er in einer Künstlerkneipe traf. Eines seiner Bilder wurde sogar zum Stadtgespräch. "Das Kaufhaus als Monster" hatte er es genannt, eine riesige Faust, die in Wohnblöcke hineindonnert. 1982 wollte der Karstadt-Konzern zur Erweiterung seines Warenhauses am Tempelhofer Damm Häuser in den angrenzenden Straßen abreißen. Daraus wurde nichts, die Mieter wehrten sich erfolgreich. Mit Straßenfesten und Flugblättern, Demos - und Kunstaktionen. Plettenberg wohnt in einem der Gründerzeithäuser, die Karstadt stehen lassen musste. Dort malt er, musiziert und modelliert seine Bärchen. Wem er seine nächste Figur

widmet, steht schon lange fest, auch der Name: "Angela Bär-kel". Wie sie aussehen wird, weiß Plettenberg noch nicht genau: "Aber auf jeden Fall kriegt sie hängende Mundwinkel." Birgitt Eltzel

Informationen im Internet:

http://www.devaupe.de/


Berliner Woche Januar 2006

siehe auch hier >